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neue Freiheit

Was lange währt wird endlich gut. Lange haben wir überlegt und uns informiert ob und welche Smartwatch wir Raphael kaufen.

 

Die Vorteile lagen auf der Hand: Raphael bei seiner Selbstständigkeit fördern und trotzdem Sicherheit haben. Sicherheit das er uns erreichen kann, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert oder auch wir ihn. Und das wir notfalls sehen können wo er ist, sollte er sich z.B. mal verlaufen.

 

Aber wir hatten auch bedenken. Fördert es wirklich die Selbstständigkeit oder hindert es eher? In unvorhergesehen Situationen könnte er uns dann zwar erreichen, aber genau das hemmt evtl. auch eigenes nachdenken und sich selbst zu Behelfen befürchteten wir.

Und dann, würde er sie überhaupt anziehen und anlassen? Bedienen können? Und wie robust sind diese Uhren? Halten sie auch Spielplatzbesuche aus?

 

Wir blieben vorerst skeptisch, vor allem, weil wir früher schon schlechte Erfahrungen mit einem hochgelobten GPS-Sender gemacht hatten. Dazu weiter unten mehr.


Die Qual der Wahl

Eigentlich wollten wir eine Uhr die nicht zu klobig ist und mindestens Spritzwasser geschützt. Am liebsten ohne viel Schnick Schnack wie Spiele.

Und wir wollten einen echten Schulmodus. Also das die Uhr in der Schule z.B. einfach nur eine Uhr ist, ohne weitere Funktionen. Das war schwerer als gedacht. Alle Uhren waren eher groß. Vor allem die mit Touch Display. Da Raphael sehr gut mit IPhone, IPad & Co zurechtkommt hatten wir uns entschieden ein Touch Display eher zu favorisieren.

Wir mussten auch feststellen das nicht alle Uhren nicht mal Spritzwasserfest waren. Einmal überschwänglich Händewaschen und futsch ist die Uhr.

Auch einen Schulmodus hatten viele nicht. Oder aber bei genauerem Hinsehen keinen echten. Bei vielen ist ein Schulmodus einfach eine Lautlos-Schaltung der Handyfunktion. Oder man kann die Uhr nicht mehr anrufen, die Uhr aber kann andere anrufen ;)

Da in vielen Schulen Handys verboten sind also keine Lösung und wir hatten auch bedenken dass Raphael dann ständig daran herumfummelt. Auch fand ich schade das es keine Funktion zu geben schien die Uhr auch zu orten, wenn sie ausgeschaltet ist. Oder das sie dann eben zumindest noch die Uhrzeit anzeigt.

 

Schließlich kam in die nähere Auswahl dann die Modelle von Anio (übrigens ein sehr netter Support, man stellte uns die Uhren kostenlos und unverbindlich zum Testen zur Verfügung), Pingonaut und TCL Movetime. Pingonaut hatte ich empfohlen bekommen. Die flog aber schnell aus der Auswahl, weil sie zu diesem Zeitpunkt kein Touch Display hatte. Die Anio Uhren haben einen sehr guten Eindruck gemacht, aber unser gewünschtes Modell war so riesig, dass es selbst an Thomas Handgelenk groß gewirkt hätte. Also kauften wir die TCL Movetime. Auch sie konnte leider nicht alles so wie gehofft und war recht groß. Aber irgendwann muss man sich ja entscheiden und wir sind im Nachhinein sehr froh sie gekauft zu haben.


TCL Movetime Family Watch

 

Bei unserer Uhr kann ich über die App auf meinem Handy bestimmen, welche Telefonnummern Raphael überhaupt anwählen kann und ein Bild plus Name hinterlegen. In der App kann ich auch den Schulmodus und einiges mehr konfigurieren und ihn auch orten. Der Schulmodus ist nicht wie gewünscht, deshalb zieht er sie für den Schulweg gar nicht erst an. Oder sie wäre eben aus geschaltet, dafür benötigen wir sie aber auch Gott sei Dank nicht.

 

Wir nutzen sie fast ausschließlich zur Kommunikation. So kann Raphael alleine oder mit kleiner Schwester losziehen. Ich erreiche sie, wenn sie z.B. heim kommen sollen und sie können von unterwegs anrufen wenn z.B. etwas ist wie verlaufen, oder wenn sie den Ort wechseln wollen, oder sich jemand weh getan hat oder oder.

 

Der Akku hält nicht wirklich lange, aber ich lade sie einfach nachts nach der Benutzung und das reicht für uns vollkommen aus.

 

Ein Spiel ist auch drauf und er kann Nachrichten auf sprechen oder schreiben (jedem der über die App mit seiner Uhr verbunden ist, keiner normalen gespeicherten Nummer).

 

Sie ist einfach zu bedienen, als ich noch suchte wo alles ist und wie es funktioniert, hat er sie einfach in die Hand genommen und esdirekt verstanden;)

 

Natürlich kann er theoretisch damit Quatsch machen, sie einfach abschalten, wenn ich nerve z.B. ;) Oder einmal hat er rum geklickt und den Flugzeugmodus angeschaltet, dann ist die Ortung aus. Aber ich habe ihm klargemacht dass das alles nur geht wenn er damit vernünftig umgeht. Und da er sie mega cool findet und jeder der sie bis jetzt gesehen hat auch, hält er sich dran ;)

Über die App kann ich sie auch wieder anschalten. Funktioniert aber irgendwie nicht immer.

 

-> Wir haben sie hier gekauft, der Service ist echt top und sie haben gerne bei allen Fragen die wir hatten kompetent weiter geholfen: [unbezahlte Werbung] https://www.smartwatch.de/smartwatch/tcl-movetime-family-watch/

 


Der erste Ausflug & mehr

Raphaels allererster Ausflug mit seiner Uhr und wirklich ganz alleine, war rüber zu einem kleinen Garten, dann zu einem Spielplatz und vorher zum Kiosk Eis kaufen.

 

Und gerade hier hat man auch gesehen wie praktisch die Uhr ist und wie sehr sie Raphael hilft selbstständig zu werden. Er dackelte mit Uhr und Geld los. 15 Minuten später rief er völlig verzweifelt und weinend an. Ich müsse sofort zu ihm kommen. Warum? Was passiert sei? Etwas Schreckliches: Er bekäme sein Magnum-Eis nicht auf und es schmilzt in der Packung wenn keine Rettung kommt. Für ihn ein halber Weltuntergang.

 

An solchen Dingen sieht man das Raphael manches aus der Bahn werfen kann, wo man gar nicht drüber nachgedacht hatte. In Situationen in denen er sich sehr überfordert fühlt, reagiert er dann auch nicht mehr immer adäquat. Also habe ich ihm übers Telefon geholfen sich erst mal zu beruhigen und dann gemeinsam zu überlegen was man jetzt machen könnte ohne das ich rüberkomme. Er ist dann um die Ecke in ein Reisebüro gegangen und hat gefragt ob sie ihm behilflich sein könnten. Zurück in dem kleinen Garten rief er mich überglücklich an das er jetzt sein Eis isst und dann auf den Spielplatz geht wie ausgemacht. Ca. eine Stunde später kam er mindestens 10 cm größer und voller Stolz zurück nach Hause.

 

Raphael ist schon länger mal alleine um die Ecke einkaufen, zum Bäcker oder ähnliches. Auch auf den Platz vor dem Haus zum Spielen (ich kann hingucken, aber ist von 3 Straßen umgeben, Stadt halt). Aber nie wirklich außerhalb der Sichtweite oder eben ohne Ziel (also hin, Eier kaufen zurück z.B.). Ohne Uhr würde ich es mich auch noch nicht trauen, zumindest nicht so viel. Auch wenn er seine Weglauftendenz die früher sehr stark ausgeprägt war lange abgelegt hat. Ich weiß einfach das er manchmal Hilfe braucht. Und auch wenn er ganz gut spricht versteht nicht nicht immer jeder, vor allem wenn er nervös ist spricht er auch viel zu schnell und mit Gedankensprüngen. Oder Z.B. auch wenn er geärgert wird oder in unvorhergesehenen Situationen (die Uhr hat auch einen SOS Knopf den er seitlich drücken könnte). Und ihm fehlt teils noch etwas der Überblick, er verläuft sich theoretisch schneller (bisher noch nicht passiert da er nur geübte und bekannte Wege geht). Auch wenn er das alles wirklich sehr gut macht. Es ist eine Sicherheit für uns beide.

 

Inzwischen läuft Raphael jede Woche alleine zum Kommunionunterricht (ca. 700m), seit diesem Schuljahr alleine in die Schule (400m, ohne Uhr, da er sie dort eh ausmachen müsste), alleine auf diverse Spielplätze in der Umgebung. Ist alleine mit dem Bus in die Stadt gefahren und von dort zur Logo gelaufen (ich war mit an der Einsteigehaltestelle, den richtigen Bus würde er alleine noch nicht erkennen), alleine vom PEp (wer es nicht kennt eine geniale Förderpraxis in Mainz -> www.pep-mainz.de) nach Hause (900m) und hat heute seine Freundin alleine im Hort abgeholt und ist mit ihr heim gelaufen.

 

Auch Elena hat die Uhr schon benutzt und auch da war sie sehr praktisch. Montags z.B., da hat sie fast parallel zu Raphaels PEp Geigenunterricht. Danach kann sie mich anrufen und sagen ob sie auf einem Spielplatz auf uns wartet, zu einer Freundin klingeln geht oder sie rüber zu Raphael dackelt. Elena ist jetzt 1. Klasse und was alleine laufen angeht ist sie wirklich weit und da ist sie auch sehr stolz drauf. Sie macht das zu 99% ohne Uhr und sehr gut, aber bei manchen Wegen gebe ich sie ihr doch mit wenn Raphael sie nicht braucht.

 

Es klappt wirklich sehr sehr gut und ich bin so froh das wir sie gekauft haben.

Es ermöglicht uns allen neue Freiheiten und ist ein Schritt in die richtige Richtung den wir sehr genießen, ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit <3


Frühere Erfahrungen mit einem GPS-Sender

Raphael hatte als kleines Kind lange eine starke Weglauftendenz. Ab ca 5,5 Jahren wurde es langsam besser und war dann rasch ganz weg.

Doch davor war er nur auf Achse, selten in der Richtung in die wir wollten und ständig in Einfahrten und Eingänge abgebogen und nutzte jede Gelegenheit auf und davon und alleine auf Achse zu gehen. Ja, ich bin sehr froh das dies lange Geschichte ist, wir haben ihn einige male gesucht und ich war oft am Rande des Wahnsinns, musste schliesslich auch ein Auge auf die kleine Schwester haben und ihn wieder einfangen.

Als die Vorschulkinder ins Zeltlager fahren wollten auf eine Wiese zwischen Wald und Bach im Nirgendwo entschlossen wir uns einen Tracker zu kaufen. Wir informierten und und entschieden uns für einen Tracker von Tractive.

 

Doch der war so ungenau und so stark verzögert selbst in der live Ansicht das er bei einer Suche überhaupt nichts geholfen hätte. Der Support war auch nicht hilfreich, man sagte uns das solche Geräte in Häuserschluchten, sowie im Wald nicht gut funktionieren würden. Ok, kein Thema, ich sage meinem Kind einfach, das er also nur auf freiem Feld abhauen darf wo ich ihn eh weit sehen kann ;)

Ach ja, die Häuserschluchten hier sind bekanntlich gigantisch in Mainz, also klar das der Tracker da nicht richtig funktioniert ;) Es ist ja auch als Mainzhattan bekannt und berühmt.

Die rote Linie ist der Weg den Thomas gegangen ist. Die lilane Linie mit den grünen Punkten ist das, was ich angezeigt bekommen habe wo er angeblich überall war. Und wie gesagt das ganze auch noch stark verzögert.


Die Weglauftendenz

Ich wurde gebeten noch etwas zur früheren Weglauftendenz zu schreiben. Das Problem haben ja einige und Raphael war da wirklich gut dabei ;)
Wieso es letztendlich besser wurde und wegging weiß ich natürlich nicht. Ist ja hinterher schwer zu sagen an was es genau lag. Ich kann also nur berichten wie ich vorgegangen bin.

Raphael konnte früh frei laufen (mit 17 Monaten) und im Prinzip ging es auch dann mit dem Weglaufen los. Damals, so dachte ich, gehörte es einfach zur Entwicklung dazu, er war ja noch klein. Aber irgendwann war es nicht mehr zu leugnen. Nein es war nicht normal und es wurde eher schlimmer als besser. Raphael stromerte einfach gerne und hatte nie dieses typische Kleinkind-Gefühl "Huch Mama ist weg, Hilfe".

Da Thomas und ich uns zusammen ein Auto teilen und ich ja mit Raphael das meiste zu Fuß oder auch mit dem Bus erreichen konnte, war ich eben oft draußen zu Fuß unterwegs und hatte auch keine andere Möglichkeit.  Ich hatte zwar den Buggy auch meist dabei, aber ich wollte ja - wenn Zeit war - auch das er das laufen übte. Solange ich nur auf ihn aufpassen musste und deutlich schneller als er war ging es noch. Auch wenn es anstrengend war.
Aber als Raphael 2,5 Jahre alt war kam seine kleine Schwester auf die Welt. Einen Geschwisterwagen hatten und wollten wir nicht, der Plan war Elena öfter ins Tuch zu setzen und Raphael in den Buggy. Oder eben Elena in den Wagen und Raphael aufs Buggy Board.
Aber da haben uns beide einen Strich durchgemacht. Elena hasste das Tuch & Co. und Raphael traute sich eine ganze Weile nicht aufs Buggy Board ;) Also dann musste er eben laufen und wir alle durch. Später stieg er immer wieder mal aufs Board, aber er wollte sich auch viel bewegen und stieg oft auch schnell (und npch während der Fahrt) wieder ab.

 

Aber dadurch übten wir viel, jeden Tag mehrmals. Zur Kita und zurück. Zu den Therapien, zu Spielplätzen, auf Spielplätzen und das alles im Straßenverkehr. Teils war ich wirklich fertig, da ich oft Elena irgendwo stehen lassen musste um ihm hinterher zu hechten, konnte mich nie wirklich unterhalten und stand oft unter Strom.

Auch zu Hause haute er eine Zeit gerne ab. Aber da half eine ganze Weile Klinke hochstellen und das wir im 4. Stock wohnen. Bis er unten war hatte ich ihn eingefangen. Abgeschlossen oder die Kette vorgelegt habe ich nur selten, nur wenn ich wusste ich kann jetzt grad wirklich nicht aufpassen. Auch hier hoffte ich auf die Wiederholungen und das üben das man das nicht macht. Und tatsächlich es verlief irgendwie auch bald im Sande. War scheinbar witzlos wenn man es nie bis auf die Straße schafft ;)


Später fuhr er dann auch noch Laufrad, was das Ganze natürlich verschärfte, weil er schnell weit fahren konnte.
ABER durch das ständige üben und meine Konsequenz verstand er schnell das Straßen gefährlich sind. Dass man an Ampeln stehen bleiben und auf grün warten muss etc. Er haute dann irgendwann nur noch auf Bürgersteigen entlang ab, über Ampeln und Zebrastreifen, was die Suche deutlich vereinfachte ;)

 

Die längste Zeit in denen wir ihn gesucht haben waren über 2 Stunden auf einem Faschingsumzug. Aber auch aus dem Rewe an der Hauptverkehresstrasse in Mainz und in Nähe des Rheins entwischte er mir einmal und öfter auch mal kurz, wobei ich ihn sonst immer schnell wieder einfing.

 

Manchmal half ein Seil das wir einfach an je einem Ende festhielten und damit auf dem Weg Hund oder Pferd spielen. Oder auch das ich erlaubte das er z.B. bis zu der nächten Laterne vor laufen durfte. Dorte sollte er warten oder zurück kommen. So konnte man es auch gut üben. Es gab ihm eine visuelle Hilfe und notfalls konnte ich ihn noch gut einholen. Oder auch Spazierreime, fangen oder Wettrennenspiele halfen z.T.

 

Bei Sitzstreiks half irgendwann eine Mischung (je nach seiner Laune und wo wir waren/ was er wollte / warum er es machte) aus "drohen" anzählen bis 3 und/ oder ablenken. Also anstatt über das Sitzen bleiben zu sprechen begann ich ein ganz anderes Thema, oder stellte etwas in Aussicht. Also z.B. weisst du Raphael was wir morgen tolles machen? Und dann einfach drauf los erzählt, meist hebte sich dann durch die schönen Gedanken und Vorfreude die Stimmung und er ließ sich auf die Beine ziehen und kam mit. Das hilft auch heute oft noch wenn er in einer Wutfalle ist oder sich vor etwas sträubt.


Fürs Laufrad fahren hatte ich mir dann irgendwann eine Trillerpfeife angeschafft, nach einer Weile hatte er gelernt das mein Trillern einer allerletzten Warnung gleichkommt. Blieb er dann nicht stehen oder kam zurück, war das Laufrad weg und es ging direkt nach Hause. Da konnte er auch nicht behaupten er hätte es überhört ;) Ja das war anstrengend, ich hatte Elena im Wagen, dann ein Laufrad zu schleppen und musste mir noch zusätzlich einen wütenden und strampelnden Giftzwockel unter den Arm klemmen um nach Hause zu gehen, aber es half. Denn das Laufrad liebte er. Ein paar Mal hatte ich es auch nach solchen Aktionen erst mal in den Keller gestellt.


Ich war ja auch sehr oft alleine mit den beiden. Thomas arbeitete viel, auch an Wochenenden.
Als ich das erste Mal mit beiden alleine ins Freibad bin, habe ich vorher erklärt das wir sofort heimgehen würden, wenn er abhaute. Und was soll ich sagen, wir waren vielleicht 10 min. dort und ich habe alles wieder eingepackt und wir sind wieder gegangen. Aber auch das half. Es war das einzige Mal das ich so durchgreifen musste. Danach reichte es ihn daran zu erinnern.
Auch auf Spielplätzen wurde es besser, ich bin dann mit ihm teils den Spielplatz abgelaufen und habe ihm gezeigt wo er frei laufen und toben darf und ab wo genau er mir Bescheid geben muss. Diese visuelle Hilfe half ihm sehr. Und mit etwas Übung wurde auch das besser und er kam tatsächlich um zu fragen ob er woanders hinkann. Ihm gefiel es auch das ich nicht mehr ständig an ihm klebte.

 

Ich wollte weder das wir kaum noch raus gehen oder etwas unternehmen noch wollte ich das er nur im Buggy angeschnallt wird. Er sollte laufen, wir wollten erleben und er sollte üben und lernen. Wir haben uns davon weder aufhalten lassen noch groß beeinflussen. Auch wenn ich oft fertig war abends und auch die ein oder andere Träne verdrückte, ich war es ja so gewohnt und für mich also normal. Aus dem Grund habe ich ihn eben weder ständig in den Buggy gesetzt noch angeleint oder mich daheim eingeschlossen. Und rückblickend eine gute Entscheidung. Er ist durch das viele üben in der Stadt Verkehrssicher (nicjt wie gleichaltrige, aber doch zumindest wie andere Kinder rund um die 1. Klasse etwa) und ausdauernd. Wir können auch mal lange Spaziergänge oder Einkaufstouren machen oder auch Fahrradausflüge. Wir nehmen Rücksicht wo es geht wenn er Pausen braucht aber ansonsten macht er alles mit und weiß auch das wir alle eben notfalls durch müssen wenn es anstrengend wird.


Was aber auch wichtig ist finde ich. Neben dem vielen schimpfen etc., habe ich immer auch sehr viel gelobt. Eben auch kleine Dinge, je nach Phase, z.B., wenn er mal kurz an der Hand lief und bleib, oder wenn er mal nicht in eine Einfahrt abbog usw. Auch als Ausgleich und Anreiz.

Mit 5 begannen wir Ergotherapie mit sensorischer Integration. Und im Nachhinein das Beste das wir zu dem Zeitpunkt machen konnten. Es half bei so vielen Dingen die ich für Ergo gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Ergo stellte fest das ein frühkindlicher Reflex nicht ausgereift war, der auch für Wutanfälle verantwortlich sein konnte. Und nach einem halben Jahr Arbeit wurde es tatsächlich besser und auch die Weglauftendenz milderte sich ab und verschwand schließlich ganz.

Was passieren konnte oder auch heute wenn auch super selten passieren kann, ist das er den Überblick verliert (z.B. wenn es wuselig ist) oder er so in Gedanken ist das er nicht merkt, dass er gerade verloren geht. Aber aktives weglaufen passiert nun seit ca. 4,5 Jahren nicht mehr. Und auch das andere inzwischen kaum noch.

Lag es am vielen üben? Oder an der Konsequenz? Seiner geistigen Reife? Oder der Ergo? Oder von allem ein bißchen? Oder gar nichts von allem und es wäre auch von alleine gekommen? Ich weiß es nicht, aber falls ihr gerade in der Situation seid in der ich früher war, es gibt Hoffnung ;) Haltet durch, es kann weg gehen :)

Wie steht ihr zu Handy Uhren oder ähnlichem? Habt ihr schon Erfahrungen gesammelt? Wenn ja welche?

 



Unser Zebra Blog: Wir sind eine 4-köpfige Familie aus Mainz. Papa Thomas ist Kommunikationsdesigner und Chef des Zebras, sowie Referent der landesweiten Service- und Beratungsstelle "Inklusion in der Weiterbildung" im Ingelheimer WBZ. Hobbys sind lesen und Zeit draußen verbringen und Mainz 05. Mama Katharina ist Mediengestalterin und Mama. Wenn Zeit ist sitzt sie an der Nähmaschine, auch Motivkuchen backen gehört auf ihre Hobbyliste. Sohn Raphael (*2009) ist Schüler und mag gerne Playmobil, Rollenspiele, chillen, Ausflüge in die Natur, Achterbahnen, Schwimmbad und vieles mehr. Momentane Berufswünsche: Märchenerzähler / Schauspieler, YouTube Star, Autoskooter Einparker, Knöllchenverteiler, ... Er hat ein extra im Gepäck, das Down-Syndrom, auch Trisomie 21 genannt, mit dem er uns nach der Geburt überraschte. Tochter Elena (*2012) die Jüngste in der Chaosbude ist auch Schülerin, spielt Geige, macht Yoga und ist in einer Zirkus AG. Ihre Hobbys sind außerdem schwimmen, Achterbahnen, mit Freundinnen treffen. Ihr Berufswunsch, schwankt auch zwischen Märchenerzählerin und YouTube Star, aber auch Detektivin, Archäologin oder Meeresbiologin steht auf ihrer Wunschliste weit oben. Elena ist außerdem Buchautorin.


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